Das Unternehmen wurde am 1.9.1924 gegründet. In den folgenden Jahrzehnten wurde eine Vielzahl von Lagerstätten erschlossen.
Der Sicherung von Rohstoffreserven dienen:
Der Tontagebau Guterborn II bei Boden, der 1995 als Fortsetzung des Tontagebaus I erschlossen wurde, ist seit vielen Jahren die Gewinnungsstätte mit der höchsten Produktionsleistung von jährlich ca. 120.000 t.
Gleichzeitig stellt diese Lagerstätte die größten, langfristigen Tonreserven des Unternehmens dar. Die Tongewinnung basiert auf einem genehmigten Rahmenbetriebsplan bis vorläufig 2068.
Die Lagerstätte verfügt im Wesentlichen über hell- und weißbrennende Tone im Al2O3 Spektrum von 15 % bis 30 %. Die Einzelqualitäten sind in zahlreichen Mischungen für die Fliesen- und Sanitärkeramik, aber auch in der Steingut- und Feinsteinzeugkeramik enthalten.
Der Tontagebau ist an die größte G&S Misch- und Homogenisierungsanlage für Rohtone angeschlossen und verfügt über eine eigene Bahnverladung für den Tonversand.
Die rotbrennenden Tone werden in der Klinker- und Ziegelindustrie verwendet.
Die hellbrennenden plastischen Tone werden vorwiegend in der Fliesenindustrie eingesetzt.
Die Stoßtone sind plastische, weiß brennende Tone mit einer hohen Trockenbruchfestigkeit. Schwerpunktmäßig werden die Tone in der Sanitärkeramik und Herstellung von Wand- und Bodenfliesen sowie in der Baukeramik eingesetzt.
Die weißbrennenden Rohkaoline von KETTENBACH / Taunus dienten seit mehr als 30 Jahren in Verbindung mit einer entsprechenden Aufbereitung (Aufschlämmung) für die Papierherstellung und die Verwendung als Füllstoffe im weitestem Sinn.
Der Einsatz unter keramischen Gesichtspunkten beschränkte sich seit Beginn der 80er Jahre auf den hellbrennenden Rohkaolin als Zusatzkomponente für feinkeramische Gießmassen.
Erst in jüngster Vergangenheit wurden die hervorragenden Eigenschaften der hell- und rotbrennenden Rohkaoline in fein- und grobkeramischen Massen durch intensive keramische Anwendungsberatung und erfolgreiche Industrieversuche offensichtlich.
Die Firma Goerg & Schneider sichert mit der Übernahme der Rohkaolin-Lagerstätte seit Jahresbeginn 2002 eine wichtige Rohstoffbasis für im Markt verwendete Gießmassen. Darüber hinaus werden die bereits praktizierten Einsatzmöglichkeiten in der Klinker-, Ziegel- und Fliesenkeramik konsequent ausgebaut.
Die aktuelle und zukünftige Betriebs- und Gewinnungsfläche für den Rohkaolinabbau beträgt insgesamt 20 ha und ist mit ca. 1,5 Mio. Tonnen verwertbarem Rohkaolin (davon ca. 2/3 gelb- und rotbrennend) durch umfangreiche Bohrungen bestätigt. Das leicht geneigte Gelände weist Abraummächtigkeiten von 2 m bis max. 12 m auf. Die Kaolinmächtigkeit 5 und 15 m.
Die Rohkaolin-Gewinnung von aktuell 50.000 Jahrestonnen wird mittels Löffelbagger im Tiefschnitt und Abtransport durch allradgetriebene Lastkraftwagen durchgeführt. Die Lagerung erfolgt getrennt nach Qualität (Kaolin weißbrennend, Kaolin rotbrennend, Kaolin gelbbrennend) außerhalb des Tagebaus auf einem Freilager.
Die Gleichmäßigkeit anschließender Verladungen ergibt sich aus dem Anschnitt der jeweiligen Rohkaolin-Vorratshalden über den gesamten Querschnitt. Das Material kann jeweils entweder unzerkleinert oder geschreddert < 30 mm oder geschreddert und abgesiebt < 8 mm mittels semimobiler Schredder- und Siebanlage (Powerscreen) oder getrocknet und gemahlen (verpackt oder lose) zur Verfügung gestellt werden.
Erdkautenweg 40-50
35392 Gießen
Als Miteigentümer der Fa. MTG Mittelhessische Tonbergbau GmbH & Co. KG können seitens der Fa. Goerg & Schneider auch die dort geförderten und aufbereiteten Rohstoffe angeboten werden.
Die rotbrennenden Tone werden in der Grobkeramik im Bereich Ziegel und Klinker eingesetzt
Im Zuge der strategischen Fokussierung auf die keramische Ziegel- und Klinkerindustrie hat G&S ab Januar 2022 den Tontagebau „Zimmermann“ bei Staudt/WW nebst Betriebsanlagen von der Fa. Sibelco erworben.